Mikrofone mehrfach nutzen

Es kommt immer wieder vor, dass Kameraleute oder VJs für bestimmte Drehs oder ganze Produktionen nicht ihre “große” Kamera oder eine Spiegelreflex, sondern das Smartphone verwenden wollen oder müssen. Auch diese Videos brauchen guten Ton. Aber das Arsenal an vorhandenen Mikrofonen passt nicht. Also neue, durchaus schon kostspielige Smartphone-taugliche kaufen? Nicht unbedingt.

Zum Beispiel Funkmikrofone. Hochwertige sind teuer, mehrere hundert Euro sind gleich einmal ausgegeben. Am Smartphone angesteckt funktionieren sie nicht, weil die Audiosignale zu schwach sind. Auch die Stecker passen nicht.

Von XLR-Anschlüssen reden wir bei den Smartphones ohnedies nicht. Aber auch die Miniklinken passen nicht. Sie sind drei-polig. Smartphones benötigen vier-polige Stecker, denn das Mikrofonsignal muss in der kombinierten Eingangs-Ausgangs-Audio-Buchse transportiert werden.

Der Handel bietet natürlich Abhilfe. Ich denke zum Beispiel an ein Audio-Interface von Saramonic mit zwei XLR-Eingängen und einem vier-poligen Miniklinken-Ausgang. Es schlägt immerhin mit 140 Euro zu Buche. Es geht auch günstiger. Videojournalist und VJ-Trainer Michael Rosenblum hat in einem Video ein brauchbare Behelfslösung für iOS-Geräte beschrieben.
(Ob diese Lösung auf OTG-fähigen Android-Geräten funktioniert, kann ich nicht sagen. Ich würde mich über einen Hinweis in den Kommentaren freuen).

USB-Audiointerface

Das Kernstück dieser Behelfslösung ist ein USB-Audiointerface. Ich habe mir vor vielen Jahren ein solches Teil zugelegt, weil ich einwandfreien Ton mit meinem Notebook aufnehmen wollte. Es kostet knapp 18 Euro. Noch heute verwende ich es, wenn ich kein großes Audiointerface mitnehmen will. Solche USB-Audiointerfaces sind bereits für zehn Euro zu haben.

Dann ist noch der Ligthning-auf-USB-Adaper notwenig um das Audiointerface mit dem iPhone zu verbinden.

Die Einzelteile ....
Die Einzelteile ....
Die Einzelteile ....
... aufnahmebereit zusammengebaut
... aufnahmebereit zusammengebaut

An das Audiointerface lassen sich nun mit einer Miniklinke beliebige Mikrofone anschließen. Ich habe die Lösung mit meinen AKG C1000 probiert, meinem Lieblings-Reportermikrofon, das ich vor mehr als 30 Jahren zusammen mit einem Sony DAT-Rekorder gekauft habe. Der DAT-Rekorder ist Geschichte, das Mikrofon leistet nach wie vor sehr gute Dienste. Die Qualität der Aufnahme über das USB-Audiointerface auf meinen iPhones (acht und Xs) ist ausgezeichnet.

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