„Da macht Bahnfahren gleich noch mehr Freude“, verkünden die ÖBB vollmundig auf der Verbindungsseite für das WLAN, das der kommunikationsfreudige Bahnreisende während der Fahrt von A nach B kostenlos benutzen darf.
Doch die angekündigte Freude mag sich nicht so recht auf mich übertragen. Montag, 23.3., Railjet 61, Abfahrt um 9.08 von Salzburg nach Wien Westbahnhof. Tablet und Smartphone verbinden sich rasch und problemlos mit dem Railjet-WLAN. Das war aber schon das einzig schnelle in Bezug auf das Internet.
Das lange Warten auf die Datenübertragung
Denn schon die erste Datenübertragung erweist sich als Geduldsprobe. Dabei habe ich nur einen Facebook-Eintrag geschrieben – wenige Zeilen Text, kein Foto. Der Upload dauert und dauert. Eine Texteinblendung informiert mich, dass keine Verbindung zum Internet bestehe, das WLAN-Symbol links oben zeigt dagegen volle Signalstärke. Der zweite Versuch die Statusmeldung hochzuladen ist dann erfolgreich. Aber auch der braucht Zeit.
Mittlerweile eilt der Railjet irgendwo zwischen Linz und St. Pölten mit 200 km/h Richtung Bundeshauptstadt. Nur der Zug ist schnell, die WLAN-Geschwindigkeit ist es nicht. Während ich diesen Absatz schreibe, warte ich bis Safari eine URL öffnet.
Arbeitsfrust
Jetzt ist es nicht so, dass ein verzögerter Facebook-Eintrag ein Blogposting rechtfertigen würde. Auf Facebook hätte ich auch in Wien noch hochladen können.
Aber wer im Zug produktiv sein will und dafür eine leistungsfähige Internetverbindung braucht, der hat zumindest heute im Railjet 61 kein Erfolgselebnis. Auch ich ziehe die Bahn dem Auto bei Reisen vor, weil ich die Reisezeit für Arbeit nutzen kann. Offline funktioniert das tadellos, mobile Reporter packt der Frust.
Mobile reporting – die gleichnamige Lehrveranstaltung, die ich im vergangenen Semester an der Uni Salzburg gehalten habe, und der Workshop am Kuratorium für Journalistenausbildung im vergangenen Herbst, dem ein weiterer Workshop Ende Mai folgen haben gezeigt: leistungsstarke Internetverbindungen sind das A und O für mobile Reporter.
Denn was nützt die schönste Geschichte, die auf Smartphone, Tablet oder Notebook geschrieben, aufgenommen, gedreht, geschnitten, kurzum produziert wurde, wenn sie sich nicht in die Redaktion oder auf den eigenen Weblog transportieren lässt? Eine rhetorische Frage, deren Antwort ich euch erspare.
Erfahrungeswerte sind gefragt
Mag sein, dass die schlechte Verbindung im Zug heute die Ausnahme war. Wie sind eure Erfahrungen mit dem WLAN in den Zügen zwischen Salzburg und Wien? Erfahrungswerte interessieren mich.
So, jetzt knapp hinter St. Pölten ist der Eintrag fertig. 230 km/h rast der Railjet. Bin gespannt, wie rasch dieser Blogeintrag online sein wird ….
Lieber Gerhard,
da hast Du es aber noch recht gut gehabt – war gerade mit dem Railjet von Salzburg nach Innsbruck unterwegs und durfte folgendes erleben:
Connection funktioniert super, Zug rattert los und nach ca. 15 Minuten bin ich offline – warum – oh wir fahren durch Deutschland – da gibt es noch kein Internet. Auf der Strecke gibt es also erst wieder ab Kufstein Internetzugriff – der hat dafür aber gut funktioniert.
Und den Rest der Zeit habe ich halt mit Datenroaming verbracht – nicht prickelnd aber zumindest Emails haben funktioniert.
lg
Chris
Genau dasselbe Problem habe ich auch, fast jede Woche.
Pendle mehrmals pro Monat zwischen Villach und Wien.
Funktioniert hat es noch nie.
Es zeigt immer vollen WLAN Empfang an, aber Internet habe ich trotzdem keines.
Eine Frechheit, dass das von der ÖBB so beworben wird und möglicherweise noch ein höherer Fahrpreis verrechnet wird.