John Oliver, Gastgeber der wöchentlichen US-amerikanischen satirischen News-Show „Last Week Tonight“ im Abo-Sender HBO hat sich in der ersten Augustfolge dem Lokaljournalismus und dessen bedauernswerten Zustand in den USA gewidmet. „Die Medien sind eine Nahrungskette, die ohne Lokalzeitungen auseinander fallen würde“, brach John Oliver eine Lanze fürs Lokale.
Es braucht Kontrolle
John Oliver lässt unter anderem David Simon zu Wort kommen. Bevor der die Drehbücher zur Fernsehserie „The Wire“ schrieb, war Simon 12 Jahre lang Reporter bei der „The Baltimore Sun„. Bei einer Senatsanhörung zur Zukunft des Journalismus und der Zeitungen 2009 kritisierte David Simon, dass es nicht mehr ausreichend professionelle Journalisten für originäre Berichterstattung etwa in den Rathäusern der Städte und Gemeinden gebe. Simons sarkastische Bilanz:
„Die nächsten 10 bis 15 Jahre werden in diesem Land eine glückliche Zeit für nationale und kommunale politische Korruption sein. Es wird eine großartige Zeit für korrupte Politiker. Ich beneide sie wirklich.“
Die wichtigsten Aussagen der Sendung hat kress.de ins Deutsche übersetzt.
„Ohne (Lokal-)Zeitungen, so Olivers These, wird die Welt eine schlechtere, und wer nicht für deren Inhalte bezahlt, trage Mitschuld“, fasst die Süddeutsche Zeitung die pointierten Aussagen Olivers zusammen.
Gar nicht lustig hat die amerikanische Zeitungsvereinigung NAA die Episode von „Last Week Tonight“ gefunden. Ihr Präsident David Chavern richtete John Oliver in einer Presseaussendung aus, dass amerikanische Zeitungen Lösungen bräuchten und keine billigen Beleidigungen.