Neue Werkzeuge für Journalisten

twitpic_hudsonKann eine Mikroblog-Anwendung, bei der eine Meldung maximal 140 Zeichen lang sein darf, eine brauchbare Informationsquelle für Journalisten bzw. ein ernsthafter Vertriebskanal für journalistisch aufbereitete Information sein?

Über den Nutzen von Twitter und seine Derivate – zum Beispiel Twitpic, das zum Text auch ein Foto online stellt – für die journalistische Arbeit ist eine heftige Diskussion ausgebrochen; mittlerweile auch in deutschsprachigen Landen. Einige halten die Anwendung schlicht für überflüssig; andere messen ihr durchaus Bedeutung für die journalistische Arbeit zu.

Auf medienlese.com wird etwa berichtet, wie rasch nach der Notlandung des Airbus im Hudson am 15. Jänner 2009 in New York Bild (siehe links) und Kurztext über das Unglück mit gutem Ausgang bei den Medien einlangte:

“Wie das bei Katastrophen und Krisen in der vernetzten Welt mittlerweile üblich ist, gibt es wenig später Augenzeugenberichte im Internet. Janis Krumis hat sein iPhone dabei, twittert von einem der Schiffe, die zum Flugzeug fahren. Das Bild geht um die Welt, wenig später gibt er dem Sender MSNBC ein Live-Interview. So, what’s new? Bemerkenswert sind mindestens zwei Sachen. Zum einen die Regelmäßigkeit, mit der “breaking news” in der Kurznachrichten-Community Twitter ihren Anfang nehmen. Journalisten, die vorher noch am Telefon und vor Internet-Suchmaschinen saßen, um Augenzeugen aufzutreiben, bekommen diese nun weltweit frei Haus geliefert.”

Das ist die eine Seite: Bürger nutzen Twitter, um Ereignisse, die sie gerade erleben oder erlebt haben, möglichst rasch publik zu machen. Das Problem für den Journalisten ist die Relevanz dessen, worüber so schnell berichtet wird: Die Palette reicht vom ganz privaten Besuch der Sushi-Bar bis hin zu breaking News, wie den Terrorangriffen im indischen Mumbai. Die andere Seite ist, dass Medienunternehmen Twitter auch als besonders schnellen Vertriebskanal nutzen können. CNN tut das schon seit geraumer Zeit.

Auf alle Fälle haben die Redakteure von journalism.co.uk Twitter als so wichtig bewertet, dass sie die Anwendung in ihrer Auflistung “Zehn Dinge, die Journalisten 2009 wissen sollten” (hier geht es zur deutschen Bearbeitung) an erste Stelle gesetzt haben.

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