Warum darf die Tagesschau nicht aufs iPhone?

Das bedrohliche Kleben an überkommenen Strategien

Hätten die Pferde-Fuhrleute zu Beginn des 20. Jahrhunderts so argumentiert wie die Medienmanager heute, dann hätten die Fuhrleute von der Politik wohl ein Fahrverbot für das neue Fortbewegungsmittel Auto auf Überlandstrecken und überhaupt eine generelle Geschwindgkeitsbeschränkung auf 10 Kilometern pro Stunde verlangt, nur damit die Pferdefuhrwerke konkurrenzfähig mit dem Benzin betriebenen Automobil bleiben. Sie hätten stur an den Jahrhunderte lang überlieferten Geschäftsmodellen der Pferdefuhrwerk-Branche festgehalten. Nach wie vor Hafer statt Benzin, Hufschmied statt Automechaniker.

Die Manager der „alten“ Massenmedien sollten sich Statistiken über die Entwicklung der Zahl von Pferdefuhrwerken und der Zahl von Lastwagen seit Erfindung des Automobils ansehen.

Warum ich mich in diesem Blog so ausführlich mit der Diskussion über das Tagesschau-iPhone-App auseinandersetze.

Der Onlinedirektor des österreichischen öffentlich-rechtlichen ORF hat noch vor Weihnachten angekündigt, dass er für 2010 eine Applikation plane, die „Zeit im Bild“, das österreichische Pendant zur „Tagesschau“, aufs iPhone zu bringen. Die Reaktion des „Verbandes Österreichischer Zeitungen“ (VÖZ) steht noch aus.

Nachtrag am 29.12.: Die Debatte über das kostenlose „Tagesschau“-App fürs iPhone spitzt sich zu: Die Bildzeitung, Speerspitze im Kampf gegen das Vorhaben der ARD, macht das Thema zum Aufmacher im Blatt.

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