Zukunft des Journalismus: Macht braucht Verantwortung

Andreas Koller bei Zertifikatsverleihung KfJ“Wir Journalisten haben viel Macht, aber wir tragen wenig Verantwortung.” Das war eine der Kernaussagen von Andreas Koller, dem stellvertretenden Chefredakteur der Salzburger Nachrichten und österreichischer Journalist des Jahres 2010, als Ende Mai die 19 Absolventinnen und Absolventen des Journalisten-Kollegs des Kuratoriums für Journalistenausbildung ihre Zertifikate überreicht bekamen. Koller ist auch Vorstandmitglied des Kuratoriums. Thema des Festvortrags war “Journalismus hat Zukunft. Aber welche?

Es ist der Journalismus als solcher, den eine offene Gesellschaft mit Privilegien ausgestattet hat, damit er seiner wichtigen Funktion für diese offene Gesellschaft nachkommen kann.

So begründet Andreas Koller seinen Appell an die Berufskolleginnen und -kollegen, mit ihrer Macht verantwortungsvoll umzugehen. Gründe für diese Aufforderung gibt es ausreichend:

  • Die strikte Trennung zwischen Redaktion und Werbung/Öffentlichkeitsarbeit ist in vielen Medienbetrieben aufgehoben. Mehr noch: “Journalismus unter Kosten- und Zeitdruck ist heute immer öfter die verlängerte Werkbank professioneller PR-Strategen und Marketingabteilungen”, schreibt Thomas Leif vom”netzwerk recherche“.
  • In vielen Redaktionen wurden Personal und Ressourcen so stark eingespart, dass die verbleibenden Journalisten zum Beispiel nicht mehr ausreichend Zeit für Recherche oder Informantenpflege haben. Ganz zu schweigen von Aus- und Weiterbildung.

Medienfinanzierung über Regierungsinserate

Schließlich kritisierte Andreas Koller die ökonomische Nähe mancher Massenmedien zur Politik:

Wir erleben derzeit eine Allianz zwischen dem Zeitungsboulevard und der Politik, wie es sie kaum zuvor je gegeben hat. Eine Allianz, die weder den Zeitungen noch der Politik gut tut. Das hat einerseits mit der Inserierungsunkultur zu tun, auf die ich gerade hingewiesen habe. Und andererseits mit der Willfährigkeit bestimmter Politiker, die bestimmte Zeitungen nicht nur mit Inseraten überhäufen, sondern auch ihre Politik nach diesen Zeitungen ausrichten.

Bundesregierung und staatsnahe Betriebe, aber auch Landesregierungen inserieren in Printmedien um viel Geld – um so viel Geld, dass in Österreich sogar ein Gesetz für mehr Transparenz bei der Inseratenvergabe nötig wurde. “Schlechte Politiker und schlechte Journalisten gehen also Hand in Hand”, formulierte Andreas Koller beim Festvortrag vor den Absolventinnen und Absolventen des Kuratoriums für Journalistenausbildung.

“Ich glaube an die Zukunft des gedruckten Wortes”

Dennoch beließ es Andreas Koller nicht beim Aufzeigen der Fehlleistungen und Mängel der Branche. Im Gegenteil: “Ich glaube an die Zukunft des gedruckten Wortes” war eine weitere Kernaussage. Gerade im Zeitalter der sozialen Netzwerke, in der Überfülle nicht geprüfter Informationen; da sich die große Öffentlichkeit in eine Vielzahl von Interessengemeinschaften aufspaltet, sind nach Kollers Ansicht die klassischen Massnemedien als Träger des öffentlichen Diskurses unbedingt nötig.

Wenn sie wegfielen, fragte Koller, wer führte dann diesen öffentlichen Diskurs: “Ich weiß nur, dass Twitter und Facebook kein Ersatz für das Forum sind, das die klassischen Medien dem öffentlichen Diskurs bieten.” Andreas Koller sagte aber an prominenter Stelle, nämlich ganz am Anfang seines Vortrags, auch – vor allem in Richtung der Medienherausgeber – unmissverständlich:

Journalismus kostet Geld. Das klingt banal, scheint aber für manche Verleger eine neue und revolutionäre Erkenntnis zu sein. Wir haben Jahre des verlegerischen Irrglaubens hinter uns, wo es zum guten Ton gehörte, Journalismus durch sogenannten Content zu ersetzen und Journalisten durch beliebige Texter.

Gedanken zur Zukunft des Journalismus im Podcast

Journalismus benötigt ausreichend Geld, damit die Journalisten ihre wichtigen gesellschaftspolitischen Aufgaben auch erfüllen können. Die Aufgabe mit ihrer Macht verantwortungsvoll umzugehen, diese Aufgabe kann ihnen aber auch kein noch so hohes Redaktionsbudget abnehmen, ergänzt der Autor dieses Beitrags.

Weitere Gedanken zur Zukunft des Journalismus nannte mir Andreas Koller im Gespräch, das ich als Podcast diesem Beitrag beigefügt habe.

 

Zur Zukunft des Journalismus

Richard Gutjahr – Reporter, Fernsehmoderator, Blogger – ist ein erfahrener Wanderer zwischen der alten Welt der traditionellen Massenmedien und der neuen Medienwelt der Communities, der sozialen Netzwerke und der Multimediajournalisten. Insofern ist es interessant zu hören, wie Richard Gutjahr die Zukunft des Journalismus einschätzt.

Beim Tag des Wirtschaftsjournalismus an der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft am 30. März 2011 hat er folgendes Interview gegeben:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=3x33_VuX9VQ[/youtube]Richard Gutjahr – Reporter, Fernsehmoderator, Blogger – ist ein erfahrener Wanderer zwischen der alten Welt der traditionellen Massenmedien und der neuen Medienwelt der Communities, der sozialen Netzwerke und der Multimediajournalisten. Insofern ist es interessant zu hören, wie Richard Gutjahr die Zukunft des Journalismus einschätzt.

Beim Tag des Wirtschaftsjournalismus an der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft am 30. März 2011 hat er folgendes Interview gegeben:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=3x33_VuX9VQ[/youtube]Richard Gutjahr – Reporter, Fernsehmoderator, Blogger – ist ein erfahrener Wanderer zwischen der alten Welt der traditionellen Massenmedien und der neuen Medienwelt der Communities, der sozialen Netzwerke und der Multimediajournalisten. Insofern ist es interessant zu hören, wie Richard Gutjahr die Zukunft des Journalismus einschätzt.

Beim Tag des Wirtschaftsjournalismus an der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft am 30. März 2011 hat er folgendes Interview gegeben:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=3x33_VuX9VQ[/youtube]

TV als Begleitmedium des Internet?

Der neue Trend: gleichzeitig Fernsehen und Internet nutzen“Das Fernsehen ist tot. Es lebe das Fensehen!” Newsroom.at freut sich: Erfahrungen aus den USA zeigten, dass das Internet das klassische Fernsehen nicht umbringe. “Das Web als Sargnagel des TV? Es sieht nicht danach aus” sind diese Erkenntnisse betitelt:

In Amerika passiert alles ein bisschen früher, sagt man. Vor allem in der Medienentwicklung. Und was geschieht dort? Eine Art Comeback des Fernsehens. Das Internet könne ein Freund des Fernsehens sein, stellte die “New York Times” bereits vor einem Jahr fest. Der Trend: Man sieht fern und ist dabei online beziehungsweise umgekehrt. Während der Oscar-Verleihung im vergangenen Jahr surften zum Beispiel 13,3 Prozent der Zuschauer parallel im Internet (2009: 8,7 Prozent). Die meisten davon riefen Seiten wie Facebook, Google oder Yahoo auf, wie die Marktforscher von Nielsen feststellten.

Das hört ein Fernsehmacher gerne. Der Journalist in ihm fragt aber auch: Was wird aus den journalistisch aufbereiteten Inhalten im Fernsehen? Aus den Nachrichtensendungen etwa oder auch den politischen Magazinen, von deren schwindender Bedeutung das Fachmagazin MESSAGE in seiner jüngsten Ausgabe (I 2011) berichtet.

Reichweiten sinken seit Jahrzehnten

Denn die Indizien, die newsroom.at für die Renaissance des Fernsehens als Livestream-Lieferant für Online-Diskussionen nennt, betreffen eine nie in Frage gestellte Stärke von Broadcast: Mit einer Übertragung können Millionen Zuseher erreicht werden, ohne dass Leitungsnetze wegen zu geringer Bandbreite zusammen brechen:

[…] die Verleihung des wichtigen Musikpreises Grammy hatte kürzlich die höchste Quote seit elf Jahren (26,7 Millionen Zuschauer; Vorjahr: 25,9 Millionen). Und die Oscars verzeichneten 2010 mit 41,3 Millionen Zuschauern die höchste US-Quote seit fünf Jahren. Die diesjährige Gala geht an diesem Wochenende über die Bühne.
Die These vom TV-Comeback: In Deutschland, wo König Fußball vergangenes Jahr zu einem Einschaltquotenrekord führte (31,1 Millionen Fans beim WM-Halbfinale Deutschland-Spanien), kommt ein weiteres Phänomen hinzu: Hierzulande steigt der Fernsehkonsum. 223 Minuten sah im Jahr 2010 jeder Mensch in Deutschland täglich fern. Statistisch.

Wobei das zuletzt angeführte Argument mit Vorsicht zu genießen ist. Denn die Reichweitenforschung des ORF zeigt, dass die Zahl der Menschen, die Fernsehen konsumieren, in Österreich seit vielen Jahren kontinuierlich abgenommen hat: 1991 haben alle Fernsehprogramme zusammen noch 71,4 Prozent der Menschen im Bundesgebiet erreicht, 2000 waren es 66,9 %, 2009  noch 61,6 %:

(c) ORF Medienforschung, dort ist die gesamte Studie abrufbar

Tatsächlich:  von 2009 auf 2010 ist hierzulande die Tagesreichweite leicht gestiegen, sie blieb aber unter dem Wert von 2008. Angesichts dieser Zahlen frage ich mich, ob schon von einer Trendumkehr (in unseren Breiten – Zahlen aus den USA kenne ich nicht ausreichend gut) gesprochen werden darf.

… und die Zukunft der Fernsehjournalisten?

Bei newsroom.at ist die Rede von Live-Events, von Sportübertragungen und Promi-Galas als Chance für eine Koexistenz von Fernsehen und Internet. Was aber ist mit den Fernsehsendungen, die von Journalisten gestaltet werden? Haben die in den Fernsehprogrammen der Zukunft noch ihren Platz oder werden Redaktionen aus Kostengründen weiter personell verkleinert, werden weiter Sendezeiten gekürzt, Sendeplätze aus dem Hauptabendprogramm in die Nacht verschoben  und irgendwann …

 

 

 Der neue Trend: gleichzeitig Fernsehen und Internet nutzen“Das Fernsehen ist tot. Es lebe das Fensehen!” Newsroom.at freut sich: Erfahrungen aus den USA zeigten, dass das Internet das klassische Fernsehen nicht umbringe. “Das Web als Sargnagel des TV? Es sieht nicht danach aus” sind diese Erkenntnisse betitelt:

In Amerika passiert alles ein bisschen früher, sagt man. Vor allem in der Medienentwicklung. Und was geschieht dort? Eine Art Comeback des Fernsehens. Das Internet könne ein Freund des Fernsehens sein, stellte die “New York Times” bereits vor einem Jahr fest. Der Trend: Man sieht fern und ist dabei online beziehungsweise umgekehrt. Während der Oscar-Verleihung im vergangenen Jahr surften zum Beispiel 13,3 Prozent der Zuschauer parallel im Internet (2009: 8,7 Prozent). Die meisten davon riefen Seiten wie Facebook, Google oder Yahoo auf, wie die Marktforscher von Nielsen feststellten.

Das hört ein Fernsehmacher gerne. Der Journalist in ihm fragt aber auch: Was wird aus den journalistisch aufbereiteten Inhalten im Fernsehen? Aus den Nachrichtensendungen etwa oder auch den politischen Magazinen, von deren schwindender Bedeutung das Fachmagazin MESSAGE in seiner jüngsten Ausgabe (I 2011) berichtet.

Reichweiten sinken seit Jahrzehnten

Denn die Indizien, die newsroom.at für die Renaissance des Fernsehens als Livestream-Lieferant für Online-Diskussionen nennt, betreffen eine nie in Frage gestellte Stärke von Broadcast: Mit einer Übertragung können Millionen Zuseher erreicht werden, ohne dass Leitungsnetze wegen zu geringer Bandbreite zusammen brechen:

[…] die Verleihung des wichtigen Musikpreises Grammy hatte kürzlich die höchste Quote seit elf Jahren (26,7 Millionen Zuschauer; Vorjahr: 25,9 Millionen). Und die Oscars verzeichneten 2010 mit 41,3 Millionen Zuschauern die höchste US-Quote seit fünf Jahren. Die diesjährige Gala geht an diesem Wochenende über die Bühne.
Die These vom TV-Comeback: In Deutschland, wo König Fußball vergangenes Jahr zu einem Einschaltquotenrekord führte (31,1 Millionen Fans beim WM-Halbfinale Deutschland-Spanien), kommt ein weiteres Phänomen hinzu: Hierzulande steigt der Fernsehkonsum. 223 Minuten sah im Jahr 2010 jeder Mensch in Deutschland täglich fern. Statistisch.

Wobei das zuletzt angeführte Argument mit Vorsicht zu genießen ist. Denn die Reichweitenforschung des ORF zeigt, dass die Zahl der Menschen, die Fernsehen konsumieren, in Österreich seit vielen Jahren kontinuierlich abgenommen hat: 1991 haben alle Fernsehprogramme zusammen noch 71,4 Prozent der Menschen im Bundesgebiet erreicht, 2000 waren es 66,9 %, 2009  noch 61,6 %:

(c) ORF Medienforschung, dort ist die gesamte Studie abrufbar

Tatsächlich:  von 2009 auf 2010 ist hierzulande die Tagesreichweite leicht gestiegen, sie blieb aber unter dem Wert von 2008. Angesichts dieser Zahlen frage ich mich, ob schon von einer Trendumkehr (in unseren Breiten – Zahlen aus den USA kenne ich nicht ausreichend gut) gesprochen werden darf.

… und die Zukunft der Fernsehjournalisten?

Bei newsroom.at ist die Rede von Live-Events, von Sportübertragungen und Promi-Galas als Chance für eine Koexistenz von Fernsehen und Internet. Was aber ist mit den Fernsehsendungen, die von Journalisten gestaltet werden? Haben die in den Fernsehprogrammen der Zukunft noch ihren Platz oder werden Redaktionen aus Kostengründen weiter personell verkleinert, werden weiter Sendezeiten gekürzt, Sendeplätze aus dem Hauptabendprogramm in die Nacht verschoben  und irgendwann …

 

 

 Der neue Trend: gleichzeitig Fernsehen und Internet nutzen“Das Fernsehen ist tot. Es lebe das Fensehen!” Newsroom.at freut sich: Erfahrungen aus den USA zeigten, dass das Internet das klassische Fernsehen nicht umbringe. “Das Web als Sargnagel des TV? Es sieht nicht danach aus” sind diese Erkenntnisse betitelt:

In Amerika passiert alles ein bisschen früher, sagt man. Vor allem in der Medienentwicklung. Und was geschieht dort? Eine Art Comeback des Fernsehens. Das Internet könne ein Freund des Fernsehens sein, stellte die “New York Times” bereits vor einem Jahr fest. Der Trend: Man sieht fern und ist dabei online beziehungsweise umgekehrt. Während der Oscar-Verleihung im vergangenen Jahr surften zum Beispiel 13,3 Prozent der Zuschauer parallel im Internet (2009: 8,7 Prozent). Die meisten davon riefen Seiten wie Facebook, Google oder Yahoo auf, wie die Marktforscher von Nielsen feststellten.

Das hört ein Fernsehmacher gerne. Der Journalist in ihm fragt aber auch: Was wird aus den journalistisch aufbereiteten Inhalten im Fernsehen? Aus den Nachrichtensendungen etwa oder auch den politischen Magazinen, von deren schwindender Bedeutung das Fachmagazin MESSAGE in seiner jüngsten Ausgabe (I 2011) berichtet.

Reichweiten sinken seit Jahrzehnten

Denn die Indizien, die newsroom.at für die Renaissance des Fernsehens als Livestream-Lieferant für Online-Diskussionen nennt, betreffen eine nie in Frage gestellte Stärke von Broadcast: Mit einer Übertragung können Millionen Zuseher erreicht werden, ohne dass Leitungsnetze wegen zu geringer Bandbreite zusammen brechen:

[…] die Verleihung des wichtigen Musikpreises Grammy hatte kürzlich die höchste Quote seit elf Jahren (26,7 Millionen Zuschauer; Vorjahr: 25,9 Millionen). Und die Oscars verzeichneten 2010 mit 41,3 Millionen Zuschauern die höchste US-Quote seit fünf Jahren. Die diesjährige Gala geht an diesem Wochenende über die Bühne.
Die These vom TV-Comeback: In Deutschland, wo König Fußball vergangenes Jahr zu einem Einschaltquotenrekord führte (31,1 Millionen Fans beim WM-Halbfinale Deutschland-Spanien), kommt ein weiteres Phänomen hinzu: Hierzulande steigt der Fernsehkonsum. 223 Minuten sah im Jahr 2010 jeder Mensch in Deutschland täglich fern. Statistisch.

Wobei das zuletzt angeführte Argument mit Vorsicht zu genießen ist. Denn die Reichweitenforschung des ORF zeigt, dass die Zahl der Menschen, die Fernsehen konsumieren, in Österreich seit vielen Jahren kontinuierlich abgenommen hat: 1991 haben alle Fernsehprogramme zusammen noch 71,4 Prozent der Menschen im Bundesgebiet erreicht, 2000 waren es 66,9 %, 2009  noch 61,6 %:

(c) ORF Medienforschung, dort ist die gesamte Studie abrufbar

Tatsächlich:  von 2009 auf 2010 ist hierzulande die Tagesreichweite leicht gestiegen, sie blieb aber unter dem Wert von 2008. Angesichts dieser Zahlen frage ich mich, ob schon von einer Trendumkehr (in unseren Breiten – Zahlen aus den USA kenne ich nicht ausreichend gut) gesprochen werden darf.

… und die Zukunft der Fernsehjournalisten?

Bei newsroom.at ist die Rede von Live-Events, von Sportübertragungen und Promi-Galas als Chance für eine Koexistenz von Fernsehen und Internet. Was aber ist mit den Fernsehsendungen, die von Journalisten gestaltet werden? Haben die in den Fernsehprogrammen der Zukunft noch ihren Platz oder werden Redaktionen aus Kostengründen weiter personell verkleinert, werden weiter Sendezeiten gekürzt, Sendeplätze aus dem Hauptabendprogramm in die Nacht verschoben  und irgendwann …

 

 

 

Der fundamentale Medienwandel

Portrait Jeff JarvisDie Medienwelt verändert sich fundamental. Die Schlussfolgerungen, die  Medientheoretiker, Blogger und Universitätsprofessor Jeff Jarvis zieht, sind radikal und sie polarisieren.  Ende September hat er seine Ansichten von den Medientrends der Zukunft in einem Vortrag bei PICNIC, einer Kreativitäts- und Innovationsplattform für Spitzenmanager in Amsterdam, zusammengefasst. Jarvis’ wichtigste Prognosen in Schlagzeilenform:

  • Portrait Jeff JarvisDie Medienwelt verändert sich fundamental. Die Schlussfolgerungen, die  Medientheoretiker, Blogger und Universitätsprofessor Jeff Jarvis zieht, sind radikal und sie polarisieren.  Ende September hat er seine Ansichten von den Medientrends der Zukunft in einem Vortrag bei PICNIC, einer Kreativitäts- und Innovationsplattform für Spitzenmanager in Amsterdam, zusammengefasst. Jarvis’ wichtigste Prognosen in Schlagzeilenform:
    • Portrait Jeff JarvisDie Medienwelt verändert sich fundamental. Die Schlussfolgerungen, die  Medientheoretiker, Blogger und Universitätsprofessor Jeff Jarvis zieht, sind radikal und sie polarisieren.  Ende September hat er seine Ansichten von den Medientrends der Zukunft in einem Vortrag bei PICNIC, einer Kreativitäts- und Innovationsplattform für Spitzenmanager in Amsterdam, zusammengefasst. Jarvis’ wichtigste Prognosen in Schlagzeilenform:

Geschichtenerzählen neu denken

“Cover what you do best. Link to the rest”, fordert Jeff Jarvis von den Medien, seit Information nicht mehr Mangelware, sondern im Überfluss verfügbar ist. Marcus Bösch, er lehrt unter anderem Onlinejournalismus bei der DW-Akademie, nennt dieses Credo in einem Posting im Blog “lab” eine neue Spezifikation für das Berufsbild Journalismus:“Cover what you do best. Link to the rest”, fordert Jeff Jarvis von den Medien, seit Information nicht mehr Mangelware, sondern im Überfluss verfügbar ist. Marcus Bösch, er lehrt unter anderem Onlinejournalismus bei der DW-Akademie, nennt dieses Credo in einem Posting im Blog “lab” eine neue Spezifikation für das Berufsbild Journalismus:“Cover what you do best. Link to the rest”, fordert Jeff Jarvis von den Medien, seit Information nicht mehr Mangelware, sondern im Überfluss verfügbar ist. Marcus Bösch, er lehrt unter anderem Onlinejournalismus bei der DW-Akademie, nennt dieses Credo in einem Posting im Blog “lab” eine neue Spezifikation für das Berufsbild Journalismus: (mehr …)

Das Wichtigste ist bei der Wahrheit zu bleiben

Ernst Ulrich von Weizsäcker ist DER  international renommierte Vordenker für nachhaltiges Wachstum. In seinem jüngsten Buch mit dem Titel “Faktor fünf” präsentieren er und seine Mitautoren das Konzept einer zukunftssicheren, umweltverträglichen Wirtschaftspolitik. Weizsäcker  fordert, dass die Rohstoffe fünfmal besser genutzt werden müssten als bisher. Dadurch lasse sich ein deutlicher Zuwachs an Wohlstand und Lebensqualität herbeiführen. Dieses ehrgeizige ökologische Ziel sieht Weizsäcker als wegweisend für den technologischen Fortschritt und für nachhaltiges Wachstum.

Mitte Juni stellte sich Ernst Ulrich von Weizsäcker im ORF-Landesstudio Salzburg in einer Veranstaltung der Salzburger.Zukunfts:Dialoge der Diskussion. Anschließend fragte ich ihn in einem kurzen Interview über sein Verhältnis zum Journalismus und über die Rolle, die er Journalisten auf dem Weg zu einer klimaschonenden Gesellschaft zuweist:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=BuzxTOs739o]

Vier Sätze für den Journalismus

Dirk von Gehlen, Redaktionsleiter von jetzt.de der Süddeutschen Zeitung, hat in seinem Weblog (hoffentlich nicht nur die deutschen) Journalisten aufgerufen, ihre Einschätzung über die Zukunft des Journalismus in Antworten auf vier Fragen zu formulieren:

Das sollte jeder Journalist/jede Journalistin heute lernen: Der Weg der journalistisch aufbereiteten Information ist keine Einbahn mehr, es gibt eine leistungsstarke Gegenfahrbahn, die dem Leser, Hörer, Seher und User ganz neue  Möglichkeiten gibt … und das ist keine Katastrophe, sondern vielmehr eine interessante, herausfordernde Perspektive für unsere Arbeit.

Nutzerbeteiligung macht den Journalismus besser, wenn die Journalisten Leser, Hörer, Seher und User nicht mehr als heterogenes, anonymes und disperses Publikum sehen, sondern sie als gleichwertige Partner im Prozess der Informationsvermittlung akzeptieren, sie ernst nehmen  und entsprechend professionell handeln.

In zehn Jahren werden wir uns darüber wundern, dass in der heutigen Debatte wir Journalisten insgesamt so wenig Selbstbewusstsein zeigten. Die Strukturkrise der Medien, die Sparwut und das Streichkonzert der Medienunternehmer in den Redaktionen verdecken den Blick aufs Wesentliche:  Gut gemachter Journalismus ist in unserer demokratischen Gesellschaft und angesichts der Informationsflut, die permanent auf die Bürger niedergeht, unentbehrlich für die Kontrolle der Mächtigen und um den Bürgern Orientierung zu geben.

So könnte ein Geschäftsmodell für den Journalismus von morgen aussehen: Ich kenne es genauso wenig wie alle anderen. Ich weiß aber, dass wir uns endlich ernsthaft auf die Suche nach diesem neuen Geschäftsmodell, vielleicht auch diesen neuen Geschäftsmodellen machen müssen. Wir dürfen unsere Zeit nicht länger vergeuden, indem wir auf den Erfolg von Kopien von Althergebrachtem , wie paid content, hoffen oder an die Erlösung durch technische Geräte wie das iPad glauben.

PS: Es ist unausweichlich, dass die Reduktion auf wenige Sätze der Komplexität dieser grundsätzlichen, existenziellen  Fragen nicht gerecht wird. Vielleicht ist das ja Ausgangspunkt einer Diskussion nicht nur unter Journalisten, über die ich mich sehr freuen würde.