Das iPhone als Werkzeug für Journalisten

Das iPhone ist ein Smartphone, mit dem man auch telefonieren kann. Stimmt. Das ist auch für Journalisten nützlich. Logisch. Aber so richtig nützlich wird das Gerät für den mobilen Reporter wegen seiner Vielseitigkeit und der professionellen Qualität der Ergebnisse, die die Arbeit mit dem iPhone bringt. Wie groß mittlerweile die Auswahl an Apps für die journalistische Tätigkeit ist, zeigt der „Mobile Reporting Field Guide„, auf den ich über die Rebelmouse-Seite von Marcus Bösch gestoßen bin. Dieser Leitfaden, der kostenlos als eBook oder im PDF-Format heruntergeladen werden kann, wurde von Studierenden der Berkeley Graduate School of Journalism an der University of California erstellt.

 

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Videos einfach mehrsprachig machen

Immer wieder kommt es vor, dass Videos, die ich in Blogposts verwende, in der falschen Sprache vorliegen. Falsch in dem Sinn, dass ich nicht voraussetzen kann, dass die Leser des Blogeintrags das im Video Gesagte auch einwandfrei verstehen. Das Video mit einer Übersetzung nachsynchronisieren ist zeitaufwändig und oft nicht machbar; eine Übersetzung des Texts im Clip ist holprig. Zum Glück gibt es eine Lösung, die kostenlos und recht einfach umzusetzen ist: Untertitel, die direkt im Video angezeigt werden.

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Umdenken zur Existenzsicherung

Prof. Christoph Fasel (c) KfJ

Journalisten dürften sich nicht an Konzepte für Tageszeitungen klammern, die im Jahr 2012 keine wirtschaftlichen Überlebenschancen mehr haben. Journalisten müssten sich, gut ausgebildet, vielmehr auf die Stärken ihres Handwerks besinnen: verständlich schreiben, den Leserinnen und Lesern Orientierung und Nutzwert bieten. Diese Qualitätsmerkmale würden von zahlungswilligen Kundinnen und Kunden umso mehr verlangt, als die Flut an Information gerade im Internet ständig zunimmt und für Verunsicherung sorgt.

Das sind die Kernaussagen eines Interviews, das ich mit dem Medienwissenschafter, Journalist und Buchautor Prof. Dr. Christoph Fasel im Anschluss an die Diplomverleihung zum Abschluss des 20. Österreichischen Journalisten-Kolleg  des Kuratoriums für Journalistenausbildung  am 29. Juni in Salzburg gemacht habe. Christoph Fasel  war der Festredner an diesem Abend.

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„Wenn Journalismus bleibt, wie er ist, bleibt er nicht“

Miriam Meckel (c) Claude Stahel
Beim „Reporter Forum 2012“ am 14. Juni hat die Kommunikationswissenschafterin Miriam Meckel in einer Videobotschaft die Herausforderungen für den Journalismus der Zukunft aus ihrer Sicht zusamengefasst. „kress. Der Mediendienst“ hat darüber berichtet. Die Zukunft des Journalismus liegt für Meckel nicht mehr darin, die Welt zu erklären, sondern die Dauergespräche und Datenströme zu kuratieren – und dies mit einem möglichst individuellen Stil. Darüber hinaus müssten Journalismus und seine Geschäftsmodelle diverser und wandlungsfähiger werden. Und wer Social Media nicht nutze, verfehle seinen Job, sagte Meckel.

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Kontrollverlust und unberechenbar – Skandale 2.0

Cover Ein Radiointerview, das kaum beachtet wird – ein Student hört es, empört sich. Er twittert seine Kritik, schreibt Mails an Redaktionen. Blogger greifen das Thema auf, so werden Journalisten wieder auf den Fall aufmerksam. Der, der das Interview gegeben hat, fühlt sich missverstanden und tritt zurück. Deutschland braucht einen neuen Bundespräsidenten. Horst Köhler hat sich aus dem Amt verabschiedet, wir schreiben das Jahr 2010.

Die Redaktionen haben ihr Monopol verloren zu entscheiden, was in der massenmedialen Kommunikation wichtig ist. Es liegt nicht mehr allein in der Hand der traditionellen Medienmacher den Grundstein für Skandale zu legen – der Student, der sich über eine Interviewpassage des Bundespräsidenten empört, kann es; der Buspassagier, der einen schimpfenden Mitreisenden in einem Hongkonger Nachtbus filmt und das Video auf YouTube veröffentlicht, kann es.

In der neuen Kommunikationsstruktur erhalten Skandale eine neue Dynamik. Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen, und Hanne Detel,  wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen, haben ein Buch darüber geschrieben: Der entfesselte Skandal. Das Ende der Kontrolle im digitalen Zeitalter.

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Social TV – Gemeinschaftserlebnis Fernsehen

Fernsehen war immer schon ein Gemeinschaftserlebnis. Menschen haben immer gemeinsam ferngesehen, zu Hause mit Familie und Freunden; beim Public Viewing in Massen bei Großereignissen.

Fernsehen ist Social currency. Wer eine Sendung gesehen hat, der kann am nächsten Tag am Arbeitsplatz mit Kolleginnen und Kollegen darüber reden. Wer die Sendung nicht gesehen hat, der fühlt sich mitunter ausgeschlossen.

Diese Funktion geht teilweise bis ganz verloren, weil sich das Programmangebot vervielfacht hat und es die großen Fernsehsendungen, die „man gesehen haben muss“, nicht mehr gibt. Und weil Fernsehen seine Funktion verändert hat und verändert, gerade unter jüngeren Zuschauern. Fernsehen ist nicht mehr das Lagerfeuer, um das sich die Menschen scharren, um Geschichten erzählt zu bekommen und dafür ihre Zeit investieren.

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Rundshow – ein spannender Praxistest

Logo rundshow.deMorgen ist es soweit: Am 14. Mai 2012 um 23.15 Uhr wird  das erste Mal die neuen Fernsehsendung Rundshow des  Bayerischen Fernsehens ausgestrahlt.  Ich bin sehr gespannt. Denn die Rundshow ist der ambuitionierte und transparente Versuch, das lineare Medium Fernsehen mit den interaktiven sozialen Netzwerken zu verknüpfen. Potenzielle Zuseherinnen und Zuseher waren von Beginn an über Facebook, Twitter,   google+,Blog und der eigens für die Sendung etnwickelten App „Die Macht“ in die Entstehung der neuartigen Sendung eingebunden. Sie haben den direkten Draht in die Sendung – Fernsehen zum Anfassen nennen das die Macher der Rundshow.

Ich bin auch deshalb gespannt, weil ein ähnliches Projekt im ORF nicht von langer Lebensdauer war: „Contra, der Talk“ wurde Ende 2011, nach nur acht Monaten auf Sendung, wieder eingestellt.

Logo rundshow.de

Tomorrow is the day: On May, 14 at a quarter past eleven p.m. Bavarian Television’s new TV programme Rundshow will be aired for the fist time. I am looking forward because the Rundshow is the ambitious and transparent experiment to combine the linear medium television with interactive social media. The potential audience has been involved from the very beginning via Facebook, Twitter,   google+,Blog and the App „Die Macht“ (the power) in the emergence of this new kind of TV programme. The audience has a direct line into the live programme – „tangible television“ the Rundshow is called by its producers hence.

I am looking forward, too, because a similiar attempt in the ORF, the Austrian Broadcasting corporation, named  „Contra – der Talk„, was canceled after eight months only at the end of 2011.

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Der österreichische Frühling

Die „Berliner Zeitung“ nennt den Protest von mehr als 1300 ORF-Redakteurinnen und -Redakteuren gegen die Bestellung des ehemaligen Stiftungsrates Nikolaus Pelinka zum Büroleiter von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz „österreichischen Frühling“. In Anlehnung an den arabischen Frühling – das Synonym für den Sturz der Diktatoren in Tunesien, Algerien und Ägypten vor genau einem Jahr. Die Analogie ist fragwürdig, weil beim Protest der ORF Journalisten niemand verletzt oder getötet wurde. Andererseits ist sie auch wieder gerechtfertigt: Wie in den arabischen Ländern hat das Web 2.0 beim Widerstand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Rundfunk eine gewichtige Rolle gespielt.

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Rundumschlag

„Pest oder Cholera“ betitelt Tom Schimmeck, Autor des medienkritischen Buchs „Am besten nichts Neues“ den Rundumschlag gegen die Journalisten, ihre Geltungssucht, ihre abgehobene Arbeitsweise, etc. Erschienen ist der vernichtende Befund auf vorwärts.de,

Spätestens, seit die ersten Herrscher Order gaben, ihr Antlitz auf Münzen zu prägen, war die Kunst der PR, der Public Relations geboren. Heute kann man dieses Handwerk in Crashkursen und an Hochschulen lernen. Parteien, Konzerne und Verbände, selbst manche Popstars, beschäftigen nun große Stäbe, um sich am Meinungsmarkt zu behaupten. Sie drechseln schlagkräftige Sätze, lancieren ihre Themen, kreieren Ereignisse – „Events“, an denen kein Medienmensch vorbeizukommen glaubt. Das Problem wäre zu verkraften, wenn es genügend Journalisten gäbe, die den Platz, die Zeit und die Ressourcen hätten, die Show immer wieder zu entzaubern.

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„Das Fernsehen hat keine Zukunft“

„Das Fernsehen hat keine Zukunft“ – zumindest das Fernsehen, wie wir es kennen. Judith Rakers, Fernsehjournalistin und -moderatorin, provoziert in einem Essay, zu dem sie auf „FOCUS Online“ interviewt wurde. Fernsehen werde sich ins Internet verlagern, sagt sie, genauer gesagt in die sozialen Netzwerke:

„Wir werden abends heimkommen, unser Internet einschalten, sofort auf unser soziales Netzwerk kommen – vermutlich wird das Facebook sein. Dort werden wir von unserer virtuellen Freundesgruppe begrüßt, gratulieren schnell noch jemandem zum Geburtstag, haben ein Video als Sprachnachricht bekommen und sehen sofort, was unsere Freunde gerade machen: Wie sie kommunizieren, was sie gucken, ob sie sich zu einem Internet-Pokerturnier treffen, eine Tagesschau-Meldung kommentiert haben oder eine Sendung wie „Wetten, dass..?“ schauen. Die sozialen Gruppen werden eigene Inhalte und Sendungen anbieten und sie werden die Sendungen und Inhalte anderer Anbieter, also auch die der heutigen Sender, distribuieren.“

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